Feldlilienpfad Govelin
5 Die Feuerlilie - steinzeitliche Kulturfolgerin
Die Feuerlilie in den Äckern um Govelin ist eine prächtige Erscheinung. Mit ihren handtellergroßen orange-roten Blüten leuchtet sie von Juni bis Mitte Juli weithin durch die schütteren Getreidefelder, die vom Landwirt gemäß einer Vereinbarung mit der Naturschutzbehörde bewirtschaftet werden. Sie könnte nach der letzten Eiszeit mit den jungsteinzeitlichen Ackerbauern aus den Steppen Süd-Osteuropas hier eingewandert sein.
Als Ackerwildkraut kommt die Feuerlilie
(Lilium bulbiferum L.) für ganz Deutschland nur noch im nord-östlichen Niedersachsen vor. Obergerichtsrat von Pape sah sie vor 140 Jahren "massenhaft im Getreide auf dem Höhenzuge zwischen Prisser und Streetz". Aufgrund ihrer Schönheit landete sie immer auch in Bauerngärten, von wo die Zwiebeln mit dem Kompost auf neue Äcker gelangten. Als Kulturfolgerin kann die Feuerlilie daher auch von einer 5.000 Jahre alten Beziehung des ackerbauenden Menschen zu seinem Lebensraum erzählen.
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